„Denkt ab und zu mal an uns, denn, nur wer vergessen wird, ist wirklich tot.“ Mit
diesen Worten endete der letzte Eintrag von Jörg und mit dem
Versprechen, dass man ab und zu mal etwas vernehmen wird. Nach drei
Jahren ist es nun so weit. Jörg geht es gut. Das kann ich euch
bestätigen. Ich bin Selin und beende diesen Sommer meine obligatorische
Schulzeit. Da mich das Projekt um Arminius sehr fasziniert, habe ich
mich entschlossen, dies zu meiner Schulabschlussarbeit zu machen. In
nächster Zeit, werde ich hier etwas berichten, vor allem was im
vergangenen Jahr geschehen ist. Ingrid hat diese Seite mit Herzblut
gestaltet und ich hoffe, ansatzweise dem gerecht werden zu
können. Die letzten drei Jahre, verbrachte Jörg an verschiedenen Orten
mit unterschiedlichen Herausforderungen. Eine grössere Etappe fand in
der Schweiz statt. Er zog mit Arminius nach Neuenkirch, in meine Heimat.
Jörg wurde zu mehr als einem guten Freund, er gehört zur Familie. Ich
kenne ihn aus Peru, dort kreuzten sich unsere damaligen Reiserouten. Ich
war zusammen mit meinen Eltern und meinem Bruder ein Jahr unterwegs.
Die Zeit gab ihm die Möglichkeit nach neuen Wegen zu suchen, Pläne zu
schmieden und an Umsetzungen zu arbeiten. Arminius befindet sich im Umbau! (Arminius reloaded) Nach dem Entscheid, dass er sich wieder durch ferne Länder und fremde Kulturen kämpfen soll, gibt es einiges zu verändern. Hauptgrund für den Umbau ist aber, dass der „ neu geladene Arminius“ nicht mehr zwei, sondern drei Personen durch die Welt transportieren soll. Dazu ist ein dritter Sitz in der Fahrerkabine notwendig, was wiederum eine Verlängerung des Fahrerhauses zur Folge hat. Zudem muss ein weiterer Schlafplatz erschaffen werden. Ihr sollt die Möglichkeit bekommen, Jörg auf seinen Reisen zu begleiten. |
Dort ging es dem Guten erst mal an den Kragen. Die Wohnbox wurde abgesetzt und auf einem Trailer montiert. | |
Die kleine Terrasse hinten, sollte sich später noch als sehr nützlich erweisen. | |
Bis Ende Februar war von Arminius nicht mehr viel übrig. Kaum ein Teil blieb auf dem anderen. | |
Parallel zur Demontage wurde ein Bundeswehrfahrgestell erworben und bis zum nackten Rahmen zerlegt. | |
Weiter ging es mit den Blecharbeiten am Fahrerhaus. Dazu musste die Bodengruppe herausgeschnitten werden, Rückwand und Dach wurden entfernt. | |
Die Bodengruppe wurde um 40 cm verlängert so konnte anschliessend die Rückwand wieder eingesezt werden. Ebenfalls erhöht wurde die Dachkonstruktion, um 12 cm. So endete Jörgs Aufenthalt in Thüringen Ende Februar 2014, mit dem aufsetzten des Hochdaches. | |
Für ihn ging es wieder zurück in die Schweiz. Diesmal nicht mehr mit Selbstfahrer, sondern mit dem Anhänger. Sein „Zirkuswagen“ kam wieder an den gewohnten Platz. | |
| Ebenso kehrte der „schweizerische Alltag“ wieder in Jörgs Leben ein. Zwei Jahre war er mit dem Fahrmischer im Auftrag der Martin Brunner Transport AG unterwegs. Ein besonderer Dank geht in diesem Fall an Jonas den Disponenten des Waser-Teams, ebenso an Kurt den Disponent der BBR, für welchen Jörg mehrheitlich unterwegs war. Ganz liebe Grüße an Manuela, Sandro und Adamo, mit ihnen klang mancher Abend mit einem gemütlichen Feierabendbier und tollen Gesprächen aus. Ein grosses Dankeschön an alle, welche in diesen zwei Jahren im und um das Team Waser tätig waren. |
Es folgte der Umbau der Motor- und Getriebeeinheit, welcher ohne das nötige Knowhow nicht hätte durchgeführt werden können. Neben mehr Leistung, ist auch ein Zusatzgetriebe montiert worden, welches sehr langsames Fahren in schwierigem Gelände ermöglicht. | |
Bevor die Einzelteile aber wieder fix verschraubt werden konnten, wurde der Rahmen, Getriebe und Achsen neu lackiert und glänzten wieder wie neu aus dem Werk. Der absolute Hingucker, wie auch das Herzstück, bildet natürlich der Motor, welcher in orange erstrahlt. Ebenfalls die vier Stossdämpfer und weitere kleine Details. | |
Als mit der Farbe alles seine Richtigkeit hatte, fanden die ersten Teile wieder zueinander. Motor, Getriebe, Achsen und die Antriebswelle fanden ihren Platz am Rahmen. | |
| Der Innenausbau der Fahrerkabine zog sich bis in den April. |
| Hierbei wurde nichts dem Zufall überlassen, selbst Zeiger auf dem Armaturenbrett erhielten einen passenden Anstrich. |
Auch der Boden wurde verkleidet. Dies hauptsächlich um eine gute Schalldämmung zu erzielen. | |
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Neben der Fahrerhauskabine erhielt natürlich auch der Koffer einen Neuanstrich. Das Tüpfelchen auf dem I bilden die beiden Figuren, welche je einer Kofferseite den einmaligen Touch verleihen. Um ein langhaltendes Resultat zu haben, entschied sich Jörg die Nascalines mit der Air-Brush-Technik auf den Koffer zeichnen zu lassen. | |
Uwe Meiling lieferte eine tolle Arbeit, wie das gesamte Team der Lackiererei Boine in Rothenschirmbach. Ein besonderer Dank geht an den Inhaber Christian Besser. Nach neun Tagen erstrahlte der Koffer in neuem Glanz und Designe. Der Rückkehr nach Rodacherbrunn zur Firma Hellgeth stand somit nichts mehr im Wege. | |
Damit war der Winterschlaf für Arminius untere Hälfte in der
Lagerhalle zu Ende. Mitte April durfte
er endlich wieder in die Werkstatt. Dort fanden die Teile schrittweise zueinander | |
Natürlich sind auch alle Sicherheitsutensilien mit an Board und zugleich elegant verstaut. Jeder als Stauraum nutzbarer Fleck wurde möglichst effizient genutzt. | |
Auch die Türen wurden wieder montiert. Das Spiel mit den
Farben im Innenraum wird wohl noch den einen oder anderen Blick auf sich
ziehen. | |
Und bis der Tod euch scheidet… Ein Hochzeitsversprechen, dass auch in der PS-Welt seine Gültigkeit hat. Die Hochzeit von Fahrerhaus und Chassis. Bis der Gute wieder fährt, werden noch einige Schritte erforderlich sein, dennoch wird es langsam fassbar. | |
Nach der Hochzeit kommt bekanntlich die Reise. Für Arminius hiess das zum ersten Mal als Einheit wieder ans Tageslicht zu rollen. Allerdings noch mit Freiluftmotor. | |
Dies musste natürlich noch geändert werden und bald machte der Gute von Vorne schon einen sehr fertigen Eindruck. | |
Was hier aussieht wie ein Aussichtspunkt auf dem Dach, ist der dritte Schlafplatz. An frischer Luft wird es hier sicherlich keinem mehr mangeln, was keines Wegs bedeutet, dass es sich bei dem Dachzelt nur um einen schön und warm Wetter Schlafplatz handelt | |
Als jedes Kabel wieder an einen Anschluss gekoppelt, jede Schraube ihr Plätzchen gefunden hatte, war es endlich geschafft. Nach 1 ½ Jahren Umbauzeit, ist Arminius „wiedergeboren“ und erstrahlt in neuer Dimension und Pracht. Arminius reloaded! | |